»Anti-Gewalt-Tag« der Schülervertretung:
Konflikte konstruktiv lösen

Die Schulsprecherin Laura Merdenz und ihr Schülerteam Mashehood Kauser, Saliem Saleh, Omed Khaliqi, Hulusi Yaman und Kubilay Avan hatten die Idee. Gemeinsam mit dem Verbindungslehrer Armin Brethauer und dem Sozialarbeiter Uwe-Jens Klautke-Feyen haben sie ihre Idee in einen bemerkenswerten Aktionstag umgesetzt. Bis zur letzten Schulwoche haben sie geplant, organisiert, externe Referenten eingeladen und gespannt dem in der Schülersprache genannten „Anti-Gewalt-Tag“ entgegengefiebert.

In seiner Eröffnungsrede beschreibt Schulleiter Rainer Kühhirt das Ziel: „Was können Schüler selbst tun, um Konflikte und Gewalt zu vermeiden?“ oder „Wie können Schüler lernen, Konflikte konstruktiv lösen?“

Antworten auf diese Fragen zu suchen und zu finden ist für die Siemensschule kein Neuland. Bereits vor zwei Jahren wurde die Schule für ihre Maßnahmen zur Sucht- und Gewaltprävention mit einem Zertifikat ausgezeichnet. Seit Jahren gehören regelmäßige Unterrichtseinheiten zur Stärkung und Entwicklung der Selbstverantwortung und Workshops zum sozialen Miteinander zum Schulalltag.

In dieses Konzept passt das aktuelle Projekt bestens – und die Schüler machen das jetzt selbst! Das Organisationsteam will Verhaltenshilfen aufzeigen: Was können wir tun, um Gewalt jeglicher Form zu vermeiden? Welche vorbeugenden Maßnahmen gibt es, Jugendliche in die Lage zu versetzen, Schwierigkeiten und Konflikte aktiv zu bewältigen, Belastbarkeit zu lernen, Herausforderungen zu begegnen, Grenzen zu akzeptieren – aber auch zu setzen – , selbständig und eigenverantwortlich zu werden.

Denn, wenn man selbst „Opfer“ wird, soll man möglichst konstruktiv mit dieser Rolle umgehen. Dazu haben die Organisatoren Experten aus ganz unterschiedlichen Bereichen eingeladen - vom Pädagogen über die Kinderbeauftragte bis hin zum Polizeibeamten. Sie informieren in 14 Workshops, in die sich die 300 Schüler der fünften bis neunten Klassen selbst eingewählt haben. Workshops mit Inhalten wie Selbstverteidigung, Umgang mit Cybermobbing, Theaterstücke mit einem offenem Ende und Vieles mehr sollen helfen, mit den unterschiedlichen Formen von Gewalt klar zu kommen.

Die Workshops im Einzelnen und ihre Leiter: „Yoga für den Frieden“ mit der Yogalehrerin Carola Kahrs, „Ringen und Raufen“ mit dem Danträger Rainer Doetsch, „Jiu-Jitsu-Selbstverteidigung“ mit dem Danträger Eustaquio Valencise, „Wie verhalte ich mich richtig in Konfliktsituationen“ mit dem Jugendkoordinator Polizeioberkommissar Randolph Schwenke, „Happy Slapping“ mit dem Jugendsachbearbeiter Polizeioberkommissar Markus Hüschenbett, „Surfen im Netz- sicher ist’s besser für Dich!“ mit der Kinderbeauftragten Monika Böttcher, „Peaceworker-Berufe für den Frieden“ mit dem Berufseinstiegsbegleiter der Schule Holger Rothenmayer, „Interaktives Theater“ mit der Lehrerin Sabine Scholz-Buchanan, „Cyber Mobbing“ mit dem Lehrer im Vorbereitungsdienst Thomas Masztalerz, „Alles Gewalt oder was?!“ mit Susanne Simon-Schramm vom Jugendbildungswerk, „Gewalt im Schulalltag“ mit den Lehrern Armin Brethauer und Thomas Buck, „Handlungskompetenz in Gewaltsituationen“ mit Matthias Zittlau und Larry James von Bonis Treff und „Mit dem Typen kann man nicht reden! –Mediation und Konfliktreglung“ mit dem Lehrer Stefan Goetz.

Am Ende des Schulvormittags haben alle Beteiligten das rundum gelungene Projekt als vollen Erfolg gewertet. Zusätzlich gab es vielerlei Anregungen zur Vernetzung der beteiligten Organisationen und zu einer Fortführung oder einer Wiederholung.

Schulleiter Rainer Kühhirt sprach der Schülervertretung hohe Anerkennung und einen herzlichen Dank für die perfekte Umsetzung und Organisation aus und stellt sich diese Veranstaltung als Auftakt für Folgeprojekte vor.

Er bedankt sich im Namen seiner Schüler genauso herzlich bei allen internen und externen Profis und Workshopleitern, die durch ihr Engagement zum guten Gelingen dieses Tages beigetragen haben. In seinen Dank schließt er auch die Bürgerstiftung Hanau ein, die diesen Tag mit einer Geldspende unterstützt hat.